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Eva Reinhold-Postina,
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PRESSEINFORMATION - SI - Intern - November 2015
Martinsmarkt – dabei sein ist alles!
Hauptsache, wir werden bekannt! Unter dem Motto beteiligte sich SI Seeheim-Jugenheim zum ersten Mal am Martinsmarkt, den der kommunale Gewerbeverein jedes Jahr am Sonntag um St. Martin ausrichtet. Zwar ist die kommerzielle Konkurrenz groß, aber mit selbstgebackenen Plätzchen (die nicht verkauften Plätzchen stifteten wir den Flüchtlingskindern vor Ort), eigens gesteckten, herbstlich dekorierten Türkränzen und speziell für den Markt komponierten Kräutersalzen erregt auch ein nichtgewerblicher Stand Aufmerksamkeit im Getümmel und erzielt ordentlich Einnahmen. Einzige Fehlentscheidung: Der alkoholfreie Punsch war angesichts der milden Temperaturen in diesem Jahr kein große Renner. Vielleicht wird es im nächsten Jahr kälter.
SI Seeheim-Jugenheim will wieder dabei sein, denn jeder Markt, auf dem wir unser Zelt aufstellen, macht uns bekannter. So nimmt SISJ schon seit seiner Gründungsphase am alljährlichen „Advent in
der Scheune teil, jeweils am zweiten Adventswochenende. Die Tombola und die Waffelbäckerei gehören dort inzwischen zum festen Angebot. Die zunehmende Bekanntheit schlägt sich in Vertrauen und
großzügigen Spenden nieder. Erst vor wenigen Wochen spendete der Abiturjahrgang 2004 des Schuldorfs Bergstraße gut 800 Euro an SI Seeheim-Jugenheim. Das Geld war vom damaligen Abiball
übriggeblieben. Wir sollen und werden es für unsere nepalesischen Projekte verwenden.
PRESSEINFORMATION - SI - Intern - November 2015
Stolpersteine polieren zum 9. November
Die Stolpersteine in Seeheim und Jugenheim sind seit gut einem Jahr verlegt. SI Seeheim-Jugenheim hat die Pflege der Steine übernommen. Jeweils vor dem 9. November, der Wiederkehr der sogenannten
Reichskristallnacht, werden die Messingplatten mit den Namen der verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger aus Seeheim und Jugenheim gereinigt und poliert. Die Arbeitsgruppe Stolpersteine im
Club kümmert sich weiterhin um die Aufarbeitung der Schicksale und arbeitet an einer Publikation. Denn längst sind noch nicht alle Lebensgeschichten der ehemaligen jüdischen Bürger erforscht und
dokumentiert.
PRESSEINFORMATION - SI - Intern - November 2015
Milad auf dem Weg zum Fachabitur
SEEHEIM-JUGENHEIM. Ihr erinnert Euch? „Straßenkind Jassim schafft das!“? Was wir in Heft 160 in die Überschrift gesetzt hatten, können wir nur hoffen, denn Jassim ist weg. Er hat das Jugendhaus in Malchen verlassen. Hals über Kopf reiste er im Sommer ab, zu seinem Bruder nach Südfrankreich. Auch das ist Teil der Flüchtlingsarbeit: Junge Menschen kommen, aber sie bleiben nicht immer, selbst wenn sie den Schulabschluss in der Tasche haben und den Ausbildungsvertrag unterzeichnet… Jassim hält noch Kontakt zum Jugendhaus, deshalb wissen wir, es geht ihm gut. Er wird es gewiss auch in Frankreich schaffen.
Schaffen wir es ganz sicher auch Milad. Er kam 2013 aus Afghanistan nach Deutschland, legte erst einen super Hauptschulabschluss hin, sattelte diesen Sommer den Realschulabschluss drauf und besucht nun die Bensheimer Heinrich-Metzendorfschule mit dem Ziel Fachabitur und Elektrotechnik. Weil er über 18 ist, musste er aus dem Jugendhaus ausziehen und wohnt nun in Bensheim, nahe seinem Freund Ahmed, über den wir schon öfter berichtet haben. Dank der Vermittlung unserer Bensheimer Clubschwester Gabriela Bühler konnte Ahmed im Herbst 2014 ein kleines Häuschen beziehen, in der Nähe seines Ausbildungsplatzes. Er wird immer selbständiger. Im Jugendhaus in Malchen leben aktuell noch Shams aus Afghanistan, der intensiv Deutsch lernt, sowie Solomon und Grmay aus Eritrea. Solomon macht eine Ausbildung zum Schreiner, Grmay lernt Maler und Lackierer. Jonathan aus Äthiopien wohnt auch noch im Jugendhaus, er paukt für den Realschulabschluss und träumt von einem technische Beruf – oder sogar einer Ausbildung zum Bankkaufmann.
Im Juli trafen sich die Clubschwestern mit den jungen Leuten zum Grillen im Garten des Jugendhauses Malchen. Die Jungs hatten ein Buffet vorbereitet und verwöhnten die Clubschwestern mit
exotischen Gerichten aus ihren Heimatländern. Zu den vielen kurz davor bestandenen Prüfungen bekamen die Jugendlichen – wie es sich gehört – Geschenke vom Club: Werkzeuge und Berufskleidung für
die Ausbildung. Dafür kommen die Ämter, die sich um vieles kümmern, nämlich nicht auf.
PRESSEINFORMATION - SI - Intern - August 2015
2.600 Euro Spenden für
Bildung und Aufbau
Drei Projekte unterstützt SI Seeheim-Jugenheim in Nepal: Das Jugendprojekt „Opern Doors“, die Bildungsarbeit der tibetischen Nonne Ani Choying Drolma und die Wiederaufbauaktivitäten von SI
Kathmandu nach dem Erdbeben. SI Kathmandu ist seit Juli 2014 Friendshiplink von SI Seeheim-Jugenheim. Spenden von Deutschland nach Nepal zu bringen war und ist nicht einfach; nach dem Erdbeben
konfiszierte die nepalesische Regierung Spendengelder aus dem Ausland. Aus Sorge, die Gelder von der Bergstraße könnten so verloren gehen, nutzte SI Seeheim-Jugenheim private Wege, um die Mittel
zu transferieren. Einmal über Günther Kalka; er ist Vorsitzender der Werner Kalka Stiftung. Diese wiederum engagiert sich seit Jahren bei Sharan, einer Nichtregierungsorganisation, die sich der
Arbeit mit Drogenabhängigen widmet. „Open Door“ ist ein Projekt von Sharan, ein als niederschwelliges Angebot konzipiertes Heim für Straßenkinder. Am 20. Mai übergab eine kleine Abordnung des
Clubs Seeheim-Jugenheim bei einem Pressetermin symbolisch 1.000 Euro an die die Werner Kalka Stiftung. Etwas komplizierter war die Geldübergabe an den Schwesterclub. Die Frage stand im Raum: Ist
dessen Clubkonto sicher oder nicht? Beide Clubs beschlossen schließlich, das Geld lieber via Western Union zu transferieren. Direkt von Frau zu Frau und ohne jeglichen Hinweis auf den
Verwendungszweck wechselten 1.000 Euro von Schatzmeisterin Claudia Sierakowski an Treasurer Kabita Thapaliya. Weitere 600 Euro gehen jedes Jahr von SI Seeheim-Jugenheim an die tibetische Nonne
Ani Choying Drolma. Sie betreibt in Nepal eine Schule und ermöglicht jungen Mädchen und Nonnen eine staatlich anerkannte Schulausbildung. Anlässlich einer ihren Konzertreisen durch Europa lernten
die Clubschwestern aus Seeheim-Jugenheim sie vor einigen Jahren kennen und schätzen.
PRESSEINFORMATION - SI - Intern - Mai 2015
Nepal - Deepa und die Macht der Bilder
Die letzten Woche haben selbst eingefleischte Gegner für Facebook begeistert: Wie sonst hätten wir erfahren sollen, was sich in Nepal tut? Gewiss, die Katastrophenbilder gingen um die Welt, aber die vielen Bilder von der Hilfe, die nun langsam im Land die Menschen erreicht, die kamen über Facebook. Gepostet hat sie unter anderem Deepa Khakurel, Elektroingenieurin und Mitglied unseres Friendshiplinks SI Kathmandu. Schon kurz nach dem Beben hatten wir über Facebook Kontakt und erfuhren schnell: Allen Sorores und ihren Familien geht es gut. Das ist wunderbar! Der Single Club Kathmandu, der mit Hilfe von SIGBI vor bald drei Jahren gechartert wurde, startet bereits kurz nach den Beben seine erste Hilfsmission, belud zwei Wagen und brach ins Landesinnere auf, um mit Hilfe der Armee und örtlichen Honoratioren Zelte, Matten und Reis zu verteilen. Wie Deepa mitteilte, haben sie dabei auch ausdrücklich alle Mütter aufgefordert, ihre Kinder weiter regelmäßig zur Schule zu schicken. Mittelfristig will sich der Club nun um die Bauern kümmern, damit die Ernte in diesem Jahr gesichert ist. Zum Redaktionsschluss liegt alles noch im Argen. Auch die Frage, wie sich Spenden sicher transferieren lassen, ohne in die Hände der Regierung zu fallen, ist Mitte Mai noch nicht abschließend geklärt. SI Seeheim-Jugenheim unterstützt neben dem Friendshiplink Kathmandu noch zwei weitere Projekte in Nepal, einmal die tibetische Nonne Ami Choying, ihr und ihren Schülerinnen ist nach ersten Berichten nichts geschehen. Und das Projekt Open Door der NRO Sharan. Open Door ist ein niederschwelliges Angebot, um Straßenkindern eine Heimat zu geben. Der Leiter Anan Pun hat sich inzwischen bei uns gemeldet. Ihm geht es soweit gut. Aber die Kinder sind noch nicht wieder gefunden….
PRESSEINFOMATON - SI -Intern - Mai 2015
Vortragsreihe „Auf jüdischen Spuren“
Die Stolpersteine in Seeheim und Jugenheim sind verlegt. Ist die Arbeit damit abgeschlossen? Nein, meint die „Arbeitsgruppe Stolpersteine“ von SI Seeheim-Jugenheim. Die Erinnerung muss wachgehalten werden. Außerdem sind noch längst nicht alle Schicksale erforscht. Immer noch kommen Geschichten und alte Fotos aus dem Ausland und ergänzen das historische Mosaik. SI Seeheim-Jugenheim hält die Erinnerung lebendig und hat dazu zwischen Januar und März eine Vortragreihe organisiert. An fünf Abenden referierten Experten unter dem Motto „Auf jüdischen Spuren rund um Seeheim-Jugenheim“ über ihre Forschungen. Auch drei Clubschwestern sprachen über ihre Arbeit: Gisela Steitz-Dörr hatte die Geschichte von Major Karl Plagge aufgearbeitet, Liane Mannhardt beschäftigte sich mit den Häusern jüdischer Familien in der Gemeinde, und Eva Reinhold-Postina referierte über die ehemaligen Synagogen in Südhessen. Rund 200 Gäste – darunter auch Schwestern aus den Nachbarclubs – und die Presse kamen zu den Vorträgen. Die Kommune stellte als Kooperationspartner die Räume und Technik zur freien Verfügung. Die „Stolpersteingruppe“ plant als nächstes eine Publikation zum Thema.
PRESSEINFORMATION - SI Intern - Mai 2015
Mrs. Rosetta hat alles im Griff!
Hilfe zur Selbsthilfe ist immer eine gute Sache! Deshalb unterstützt SI Seeheim-Jugenheim die Frauen- und Geburtsklinik im ugandischen Kihanda. Dort, im Westen Ugandas, hatten sich vor gut 15 Jahren 24 Frauen zusammengeschlossen, um etwas gegen die hohe Sterblichkeit von werdenden und jungen Müttern und ihren Säuglingen zu tun. Sie gründeten eine Initiative, verdienten eigenes Geld, kauften Land und bauten eine Klinik. Seit Ende 2011 unterstützt ein pensionierter Arzt die Frauen und kümmert sich mehrmals wöchentlich um die Schwangeren, die jungen Mütter und ihre Babys. Was noch fehlte, war eine erfahrene Schwester und Hebamme, die im Alltag die Frauen umsorgt und nebenbei andere Frauen in ihrem Beruf anlernt.
SI Seeheim-Jugenheim entschloss sich 2013, die Finanzierung der Hebamme zu übernehmen. Seit Juli 2014 ist sie nun da: Mrs. Rosetta! Und sie hat, so die aktuellen Berichte, alles bestens im Griff! Ihr Monatsgehalt beträgt 600.000 Uganda-Shilling, was etwa 180 Euro entspricht. SI Seeheim-Jugenheim finanziert das Projekt unter anderem durch Konzertauftritte von Clubschwester Heike Städter, die das Projekt dem Club ursprünglich vorgeschlagen hatte und sich dafür intensiv einsetzt. Und Musik öffnet bekanntlich Herzen – und Geldbeutel: Als eine liebe Freundin von Heike vor einiger Zeit starb und sich im Friedwald beerdigen ließ, bat sie zuvor anstelle von Blumen um eine Spende für das Uganda-Projekt von SI Seeheim-Jugenheim. Insgesamt kamen so noch einmal über 800 Euro zusammen.
PRESSEINFORMATION für SI intern - 12. Mai 2015
Straßenkind Jassim schafft das!
SEEHEIM-JUGENHEIM. Ihr erinnert Euch? „Ahmed hat gut lachen! Ahmed lernt jetzt Koch!“ Was zum Ende unserem Berichts in Heft 158 offen geblieben war, das tragen wir mit Freude nach: Es hat geklappt! Ahmed wohnt jetzt in Bensheim! Ganz in der Nähe von seinem Ausbildungsbetrieb hat der angehende Koch dank der Vermittlung unserer Bensheimer Clubschwester Gabriela Bühler im Herbst 2014 ein kleines Häuschen bezogen. Alles sieht vielversprechend aus: Ahmed, der auf abenteuerlichem Weg aus Afghanistan geflüchtet war, wird an der Bergstraße heimisch. Er hat Freunde gefunden, vor allem Milad, der auch von SI Seeheim-Jugenheim betreut wird. Milad ist ein gescheiter Kopf und strebt das Fachabitur an. Im Juli wollen die beiden zusammen mit den anderen Jugendlichen aus dem Heim einen Abend mit SI Seeheim-Jugenheim im Jugendhaus Malchen gestalten und dabei Rezepte aus ihrer Heimat kochen.
Sobald im Jugendhaus in Malchen ein Platz frei wird, weil ein Jugendlicher die Altersgrenze „18“ erreicht hat und ausziehen muss, um selbstständig zu werden, rückt ein neuer Flüchtling nach. Es
sind ausschließlich junge Männer, die aufgenommen werden. Das entspricht der Realität andernorts: Nur Jungs werden von ihren Familien in die Fremde geschickt, weil man ihnen zutraut, sich
durchzubeißen und in Europa ein besseres Leben zu beginnen. Junge Frauen kommen nicht alleine. Ihre Eltern lassen sie nicht reisen. Aktuell betreut die Arbeitsgruppe von SI Seeheim-Jugenheim im
Jugendhaus Malchen also ausschließlich junge Männer – und die können wirklich jede Hilfe gebrauchen.
Solomon und Grmay sind beide 17 und besuchen nach Vermittlung durch SI eine Deutschintensivkurs. Auf der Suche nach einem Beruf absolvieren sie Praktika in Schreiner- und Malerbetrieben.
Jonathan, 16, stammt aus Äthiopien. Er hat im letzten Sommer die Hauptschule mit sehr guten Zensuren abgeschlossen und besucht nun in Pfungstadt die Schule zur mittleren Reife.
Er als Minderjähriger in Malchen wohnen.
Erfolgreich durchgebissen hat sich bisher Jassim. Er ist als Straßenkind in Marokko aufgewachsen und seit seinem sechsten Lebensjahr auf sich allein gestellt. Jassim möchte ins Hotelfach – und hat sich jetzt mit Unterstützung von SI einen Ausbildungsplatz als Koch gesucht! Unsere Einschätzung: Jassim schafft das!
Shams dagegen tut sich mit der deutschen Sprache schwer. Er braucht Nachhilfe. Jedes Kind, und das sind sie letzten Endes alle noch, wenn sie in Deutschland ankommen, hat eigene Bedürfnisse. Aber alle zusammen brauchen Zuwendung, Schule und Bildung.