350.000 Mädchen und Frauen sterben jedes Jahr durch Probleme während der Schwangerschaft oder unter der Geburt. Das sind umgerechnet zwei Jumbos voller Frauen, die täglich abstürzen! Fast alle diese Frauen leben in Entwicklungsländern, wie Uganda.
Vor rund 15 Jahren entschloss sich eine Gruppe von 24 Frauen im Kanungu, dem westlichsten Distrikt Ugandas, etwas gegen die hohe Sterblichkeitsrate zu unternehmen. Aus der Not heraus gründeten
sie ihre eigene Frauen- und Geburtsklinik. Die 24 Pionierinnen nennen sich „Kihanda Women for Development“ und begannen damit, auf den eigenen Höfen zusätzliches Geld zu erwirtschaften. Sie
züchteten Hühner, Kaninchen, Ziegen und Pilze und brachten sie zum Markt. Die Einnahmen sammelten sie in ihrer Gruppenkasse und konnten damit schließlich ein Grundstück kaufen, dazu
Baumaterial wie Backsteine, Zement, Dachbalken und Wellblech.
Seit 1998 wird das Klinikprojekt vom Evangelischen Bildungszentrum Alexandersbad (EBZ) finanziell unterstützt. Seit Ende 2011 unterstützt ein pensionierter Arzt die Klinik und setzt sich mit den
Frauen für die Verbesserung der medizinischen Situation ein. Er kümmert sich um die schwangeren Frauen, die Säuglinge und die jungen Mütter. Er organisiert Impfungen und bietet an drei
Sprechtagen pro Woche eine allgemeine Krankenbehandlung an. Er berät die Frauengruppe außerdem in organisatorischen und wirtschaftlichen Fragen.
Es gibt noch viel zu tun in der Frauenklinik. Vor allem bei der baulichen Ausstattung hapert es. So fehlen beispielsweise noch eine zweite Toilette und eine Kochstelle für die Patientinnen und
ihre Angehörigen. Auch die Plazenta-Grube entspricht nicht dem medizinisch-hygienischen Standard. Und es gibt noch nicht genügend professionelles Personal.
Seit 2013 unterstützt SI Seeheim-Jugenheim das Projekt. Seit Juli 2014 ist sie nun da: Mrs. Rosetta! Und sie hat, so die aktuellen Berichte, alles bestens im Griff! Ihr Monatsgehalt beträgt 125 EUR. SI Seeheim-Jugenheim finanziert das Projekt unter anderem durch Konzertauftritte von Clubschwester Heike Städter, die das Projekt dem Club ursprünglich vorgeschlagen hatte und sich dafür intensiv einsetzt. Und Musik öffnet bekanntlich Herzen – und Geldbeutel: Als eine liebe Freundin von Heike vor einiger Zeit starb und sich im Friedwald beerdigen ließ, bat sie zuvor anstelle von Blumen um eine Spende für das Uganda-Projekt von SI Seeheim-Jugenheim. Insgesamt kamen so noch einmal über 800 Euro zusammen.